Snowden Interview

In seiner Sendung am 26.1.14 stellt Jauch (zu Snowden) fest:

… und man merkt, also, er soll nicht agitieren von Rußland aus …

darauf Seipel:

… sehen Sie, diese Einschränkungen, die er macht, ich glaube basieren im wesentlichen auf den Punkten, daß man ihm gesagt hat, Junge du kannst hier bleiben aber fang nicht an, hier Dokumente zu verstreuen, die sich gegen die Vereinigten Staaten … richten. Ich glaube das war eine ziemlich massive Auflage …

Weder Jauch noch Seipel, der immerhin das Interview mit Snowden geführt hat, haben verstanden (wollen oder dürfen verstehen), worum es hier geht:
Snowden war Mitarbeiter eines privaten Unternehmens, welches im Auftrag der US-Administration hoheitliche Aufgaben realisiert hat (vergleichbar wäre vielleicht: man setzt einen privaten Sicherheitsdienst im hamburger Gefahrengebiet ein und versieht diesen mit Polizeibefugnissen), was vermutlich in den Vereinigten Staaten rechtlich möglich ist.

Dazu, warum er den Entschluß faßte, geheimen Dokumente zu kopieren, sagte er:

Der „breaking point“ war, als ich gesehen habe, wie der Leiter des Nationalen Geheimdienstes James Clapper unter Eid vor dem Kongress gelogen hat …

Und Snowden veröffentlicht diese Dokumente nicht, sondern übergab diese Journalisten, die darüber entschieden haben bzw. entscheiden, was veröffentlicht wird und was nicht.
Snowden spricht dies mehrmals in den während Jauchs Sendung gezeigten Ausschnitten an: er wird nichts beantworten, was über bereits veröffentlichte Informationen hinausgeht (insofern bringt eine Anhörung vor irgendeinem Untersuchungsausschuß in Deutschland überhaupt nix). Die Journalisten (und somit vermutlich auch Snowden) sind durch den 1. Zusatzartikel zur Verfassung geschützt.

Zum Schluß der Sendung fragt Jauch:

Wo sehen Sie Snowden in 10 Jahren?

Kornblum erwidert darauf:

Ich glaube, er wird im Westen sein, höchstwahrscheinlich in den Vereinigten Staaten, nicht im Gefängnis.

Kornblum hat Vertrauen in seinen Staat und seine Geheimdienste.

Vermutlich wird Snowden in Elizabeth City, North Carolina, seine Ruhe finden wollen.