Die Einmütigkeit aller im Bundestag vertretenen Parteien (außer Linke selbstverständlich), in der Herr Gauck zum Bundespräsidenten gemacht wurde, gibt zu denken. Man könnte glauben, daß hier eine Schuld beglichen wurde. Vorstellbar ist auch, daß diese in Hinblick auf des Pfarrers Gauck fortgeschrittenes Alter (durch ihn selbst?) eingefordert wurde. Schließlich hatten der Pfarrer Gauck und auch sein Staatsekretär Gill* nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß die DDR in demontiertem Zustand gewaltfrei, sozusagen besenrein, an die BRD übergeben werden konnte.
Daß ausgerechnet Herr Rösler von der FDP die Kanzlerin überzeugte – könnte das damit zusammenhängen, daß Herr Kinkel (FDP) auch schon mal Präsident des Bundesnachrichtendienstes (1979 bis 1982) war, bevor er in das Innenministerium wexelte?
Und ob sich nun Herr Gauck als Chef der nach ihm benannten Behörde ausgiebig mit seiner wie auch mit den Akten von Politikern aus der BRD beschäftigt hat? Wir werden es nicht erfahren. Zumindest heute nicht
*David Gill (*1966) wurde Anfang 1990, also im zarten Alter von 24 Jahren, Vorsitzender des Bürgerkomitees zur Auflösung der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin. Er wurde enger Mitarbeiter von Joachim Gauck und unter anderem ihr erster Pressesprecher. Nun Leiter des Bundespräsidialamts.
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