Ukraine

Es soll ein Zeichen der Solidarität im Krim-Konflikt sein: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben ein Abkommen zur engeren West-Anbindung der Ukraine unterschrieben. Der Führung in Russland drohen sie mit weiteren Sanktionen.

Spiegel online 21.3.2014

Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt?
Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie’s lesen.

Karl Kraus 1915

Transparenzregeln

Die neue, überarbeitete Veröffentlichungspflicht für alle Abgeordneten teilt die Höhe der einzelnen Nebeneinkünfte in zehn Stufen ein. Vier Parlamentarierer der Union geben die höchste Verdienststufe mit über 250.000 Euro an:

Stufe 10 über 250.000 Euro

Spiegel online 21.3.2014

Es ist sehr viel einfacher, eine starke Lobby aufzubauen. Minderheiten müssen sich jedoch zum Gespräch an einen Tisch setzen können. Nur so können sie lernen, Kompromisse zu schließen und mehrheitsfähig zu werden. Eine Ära des politischen Dialogs ist zu Ende. Es kommt die Ära derjenigen, die ihre Sonderinteressen am geschicktesten zu mobilisieren wissen. Das Veto der Minderheit tritt an die Stelle der Mehrheitsentscheidung.

Lester C. Thurow: Die Zukunft des Kapitalismus

Gauck

gab dem Stern am 2. Mai 2013 ein Interview (vermutlich sollte man besser sagen: der Stern in Person von Axel Vornbäumen durfte zu Gaucks Antworten die entsprechenden Fragen formulieren), einer der lustigen Gauckschen Sprüche:

Ich wäre stärker gegen Reichtum an sich, wenn die Reichen die Armen vom gesellschaftlichen Aufstieg abhielten. Wäre das in Deutschland tatsächlich so, würde ich glatt zum Klassenkämpfer werden, um das zu ändern.

Krim – Referendum

Der Wahlkampf für die Volkskammerwahl war kurz und stellte die Parteien vor große organisatorische Herausforderungen. Die ursprünglich für den Mai 1990 vorgesehenen Wahlen wurden am 28. Januar 1990 in Verhandlungen zwischen Vertretern des Runden Tisches und der Regierung Modrow auf den 18. März vorverlegt.

nach Wikipedea „Volkskammerwahl 1990“ (DDR)

Offensichtlich hat man aus der DDR- Geschichte gelernt (immerhin konnten 1990 alle Parteien außer der PDS auf die Wahlkampf-Erfahrungen ihrer Schwesterparteien aus der BRD zurückgreifen – wir erinnern uns: „blühende Landschaften„, „… keinem wird es schlechter gehen“ usw. – … ).

„Sofort. Unverzüglich.“

Sofort. Unverzüglich.

Das Zitat stammt aus dem Film „Die Olsenbande stellt die Weichen“ (1975).
Brodersen, der Leiter eines Stellwerks der Dänischen Staatsbahnen sagt „Sofort. Unverzüglich.“ während eines Telefongesprächs mit dem Generaldirektor der Dänischen Staatsbahnen, nachdem der gesamte Bahnbetrieb wegen aller Signale auf Halt zum Stehen gekommen war. Verursacht mittels Kurzschluß durch Egon.

Schabowski nutze dieses Zitat am 9. November 1989 auf der Pressekonferenz, als er gefragt wurde, wann denn die Reisererleichterungen in Kraft treten sollen, die er kurz davor angekündigt hatte …

Die „Berliner Wirtschaft

erscheint elf Mal im Jahr. Sie ist das offizielle Magazin der IHK Berlin. Der Bezug der Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

Vergessen zu erwähnen wurde, daß der Beitragspflicht eine Zwangsmitgliedschaft vorausgeht.

Wie informativ so ein Magazin sein kann, sieht man daran:

Als Carl Paul Goerz am 21. Juli 1854 in Brandenburg an der Havel geboren wurde, konnte niemand ahnen, dass später einmal eine Hauptverkehrsstraße nach ihm benannt werden würde.

Berlin wird immer innovativer

Qualifiziertes Personal ist Pluspunkt der Hauptsadt

Rekommunalisierung bleibt Thema in Berlin

Rekordjagd hält an

usw.

Außerdem leistet man sich eine Beilage, gedruckt auf 150g Kreidepapier (26 Seiten + Umschlag, die Druckerei DBM Druckhaus-Mitte GmbH dankt es sicher) mit dem Titel:

Das haben wir für Sie erreicht!
Ausgabe 2013

Und dort findet man doch tatsächlich eine Information, die als solche bezeichnet werden kann:

Pro Einwohner zahlte Berlin 2012
411 Euro Investitionsausgaben
626 Euro Zinsausgaben

Immerhin – „Das haben wir für Sie erreicht“ *
*ob das wohl an die Banken gerichtet ist?

Alle Zitate aus „Berliner Wirtschaft“ 03/2014 bzw deren Beilage „Das haben wir für Sie erreicht“

1989

In der „Dokumentation“ (ausgestrahlt u.a. auf Phoenix) „Wendejahr 1989“ läßt man auch Schorlemmer zu Wort kommen:

Wir wußten ja: keinesfalls Gewalt

In einem anderen, aber ähnlichen Streifen, darf sich die Bohley äußern. Befragt, ob sie denn auch am 9. November in den Westen gefahren sei, antwortete sie, daß sie das nicht tat, nur einen Kognak getrunken hätte, denn

Da wußte ich, es war mit der DDR gelaufen.

Bohley war eine sogenannte Bürgerrechtlerin.

Allerdings hatten sie und Werner Fischer durchsetzen können, einen DDR-Pass zu erhalten. Nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im Vereinigten Königreich kehrten beide im August 1988 in die DDR zurück.

Am 9. September 1989 war Bohley als Initiatorin der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum in Grünheide Erstunterzeichnerin des Gründungsaufrufes ?Die Zeit ist reif?, der grundlegende Veränderungen forderte. Bärbel Bohley übernahm den Kontakt zu bundesdeutschen Journalisten und meldete gemeinsam mit der Zahnärztin Jutta Seidel die Tätigkeit des Neuen Forums beim DDR-Innenministerium an. Der SED-Staat wies das Dialogangebot zunächst als ?staatsfeindlich? zurück und bestätigte die Anmeldung ? nachdem mehrere Demonstrationen stattgefunden hatten ? erst am 8. November 1989.

nach Wikipedea

Nochmal NYT: Merkel zu Obama über Putin

Chancellor Angela Merkel of Germany told Mr. Obama by telephone on Sunday that after speaking with Mr. Putin she was not sure he was in touch with reality, people briefed on the call said. ?In another world,? she said.

MARCH 2, 2014

Gespräche Regierungschefs auf höchstem Niveau.

„Seeing in Crisis the Last Best Chance to Unite Europe“

Published: November 18, 2011, The New York Times (nytimes.com)

He sees the turmoil as not an obstacle but a necessity. ?We can only achieve a political union if we have a crisis,? Mr. Schäuble said.

turmoil wird auch übersetzt mit Aufruhr {m}, Chaos {n}, Tumult {m}, Unruhe {f} ..

Na dann.

Kiew – Maidan Februar 2014

Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen Begleitern: „Bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.“ Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, dass sich die Äste auf- und niederbogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und liess dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stiess seinen Gesellen an und sprach: „Was schlägst du mich?“

„Du träumst“, sagte der andere, „ich schlage dich nicht.“ Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. „Was soll das?“ rief der andere, „warum wirfst du mich?“

„Ich werfe dich nicht“, antwortete der erste und brummte. Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, liessen sies gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust. „Das ist zu arg!“ schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stiess seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, dass sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lang, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab. „Ein Glück nur“, sprach es, „dass sie den Baum, auf dem ich sass, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andere springen müssen; doch unsereiner ist flüchtig!“ Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach: „Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.“

„Das tapfere Schneiderlein“ nach sagen.at