RBB Abendschau am 3.11.14 „Die Generation nach dem Mauerfall“, Tobias W.:
Mein Vater wollte damals in der DDR auch sein Abi machen und studieren. Durfte es aber letzlich nicht machen, weil er kein Parteimitglied war …
Frage: wer durfte in der DDR studieren, wenn das Abitur mit 18 (Einschulung mit 6 Jahren, 12 Schuljahre) gemacht wurde, und ein Parteieintritt überhaupt erst mit 18 möglich war?
Wir wissen es: z.B. Tiefensee (1998 bis 2005 Oberbürgermeister von Leipzig)
Nach dem Abitur 1973 erwarb Wolfgang Tiefensee zunächst 1974 den Berufsabschluss als Facharbeiter für Nachrichtentechnik. Nach dem Wehrdienst, den er ohne Waffe als Bausoldat bis 1976 absolvierte, begann er ein Studium an einer Ingenieurschule und wurde 1979 Ingenieur für Industrielle Elektronik. Von 1979 bis 1986 arbeitete er als Entwicklungsingenieur in der Abteilung Forschung und Entwicklung des VEB Fernmeldewerk Leipzig. In dieser Zeit schloss er 1982 ein berufsbegleitendes Studium als Fachingenieur für Informatik im Bauwesen ab.
nach Wikipedea
„als Bausoldat“ – also von denen war keiner in der Partei.
Tobias, irgend etwas stimmt in der Erzählung deines Vaters nicht. Vielleicht reichte einfach nur der Zensurendurchschnitt nicht.
Solche Berichte sind symptomatisch für die Medien von heute: an allem, was nicht so aufging, wie man wollte, war die Stasi/SED/DDR schuld. Selbst Schwarzfahren war Opposition (eine einfache Fahrt kostete in Berlin 20 Pfennig, eine Monatskarte soviel wie heute eine einfache Fahrt.)